Project Description

Weinfelden TG.

Neue romantische Orgel in Anlehnung an die Klingler-Orgel von 1903, erweitert auf drei Manualwerke

I. Manual (Hauptwerk) (C-g3) II. Manual (Echowerk) schwellbar (C-g3)
Bourdon
Principal
Viola da Gamba
Doppelflöte
Bourdon
Oktave
Rohrflöte
Quinte
Octave
Mixtur 5fach
Trompete
16′
8′
8′
8′
8′
4′
4′
2 2/3′
2′
2 2/3′
8′
Salicional
Aeoline
Voix Celeste
Liebl.Gedeckt
Traversflöte
Oboe
Tremolo
8′
8′
8′
8′
4′
8′
III. Manual (Positiv) schwellbar (C-g3) Pedal (C-f1)
Lieblich Gedackt
Geigenprincipal
Rohrflöte
Concertflöte
Gemshorn
Piccolo
Cymbel 4fach
Cornett 4fach
Trompette harmonique
Englisch Horn
Tremolo
16′
8′
8′
8′
4′
2′
2′
4′
8′
8′
Bourdon
Prinzipalbass
Subbass
Octavbass
Cello
Octave
Posaune
Trompete
Trompete
32′
16′
16′
8′
8′
4′
16′
8′
4′

Die Idee zum künstlerischen Entwurf entsprang hier zwei Wurzeln: Einmal das bis 1991 wirkende alte Instrument als Restkonglomerat von Bauzuständen von 1903 (Teile von Gehäuse und Pfeifenbeständen), von 1932 (Windladen, Hauptpfeifenbestand) und 1962 (elektrische Traktur, barocksisiertes Gehäuse und im Sinne der Zeit barockisierte Intonation). Drei Orgelbauer haben am Instrument während ihrer Lebzeit von beinahe 90 Jahren ihr möglichstes getan: Gebrüder Klingler, Rorschach, Th. Kuhn, Männedorf und Rudolf Ziegler, Uetikon am See. Es zeigte sich beim Betreten des Raumes von Albert Riemlis St. Johanneskirche, dass einzig das in die Zukunft weisende «Zurück zu den Anfängen» sowohl dem würdigen Raum als auch den zu ihm passenden Klangwelten verantwortbar sei. Dann wies die Begrenzung als künstlerisches Prinzip den Weg zu einer neuen Orgelsituation in der Johannes-Kirche, die den Erfordernissen einer gelebten Liturgie ein würdiges musikalisches «Werkzeug» zur Seite stellen sollte.

Dass nicht eine grosse Orgel für alle Stilbereiche möglich war, sondern ein Instrument mit Bevorzugung der romantischen Aspekte, gehört zum Prinzip der Begrenzung.

So könnte man eigentlich von einer zweimanualigen Orgel mit Hauptwerk, Schwellwerk und Pedal reden. Im Sinne vor allem der deutschen Orgel Ende des 19. Jahrhunderts wurde aber ein drittes Piano-Manual hinzugefügt, ebenfalls mit einem Schwellkasten versehen. Es zeigt sich in erfreulichem Masse, dass gerade ein für leise Klänge reserviertes Manual im Gottesdienst unschätzbare Dienste zu leisten vermag. Die Register dieses Piano-Manuals weisen die Dispositionen des Schwellwerks von Gebrüder Klinger 1903 auf, zum Teil unter Wiederverwendung originaler Pfeifen.

Ebenfalls im Sinne bewusster Begrenzung auf rein instrumentenbauliche Prinzipien wurde Registrierung und Trakturen rein mechanisch ausgeführt.

Rudolf Meyer, Orgelberater

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2012 Reinigung und Revision der 1992 erbauten Späth Orgel mit 36 klingenden Registern, spielbar auf drei Manualen und Pedal.

Organistin: Frau Eun-Hyr Lee

 

Technische Angaben
Spielkonsole angebaut
6 Koppeln wechselwirkend mit Zügen und Tritten
7 Wechseltritte für Mixturen und Zungen an/ab
Gehäuse und Pfeifen
Rückführung des Originalgehäuses von 1903 nach Architekt Albert Riemli.
Wiederintegration von Pfeifen aus den Bauzuständen von Klingler 1903 und Th. Kuhn 1933
Disposition und Beratung
Rudolf Meyer, Winterthur
Intonation
Hans Späth
Erbaut 1992 durch
Späth Orgelbau-Team, Rapperswil